D a s   " W e b w e r k "   N a t u r

 

Über das Weben der Naturkräfte am Beispiel des Rosenstrauchs

von Peter Hochmeier

Der Rosenstrauch als ein, von der Natur, aus Venuskraft gebildeter Strauch? Die schönen Blüten – ja. Zart, sanft, rosa getönt und lieblich duftend – das fügt sich gerne in jedes schemenhafte Bild von Venus, dem angenehm ansehnlich, wohltuend fühlbar Machenden im großen Spiel des Lebendigen.

Aber dann wächst hier der Strauch bald zur undurchdringbaren Hecke, umrankt schließlich den ganzen Garten, mannshoch von starkem, zähnebewehrtem Holz, heiß brennend im Feuer, trocken, braun und grau, ein fester, unüberwindbarer Zaun. Das ist Saturn im Terminus der Alten, ein Hindernis, eine Barriere, eine Grenze, das „bis hierher und nicht weiter“, welches oftmals gnadenlos den Lebensstrom unterbricht.

Wenn man sehr behutsam ist, sich selbst gewissermaßen venerisch, ganz sanft an der Hecke zu schaffen macht, dann kann es sein, daß man die Dornen nicht schmerzlich zu spüren bekommt; zumindest solange diese Langsamkeit, Geduld und Umsicht aushält, solange es gelingt, diesen Saturn, diesen Kronos zu täuschen. Im Moment aber, wenn diese Annäherung einen unbewußten Augenblick lang verloren geht, beißen die Zähne zu, kratzen und schlagen nach dem Zudringling, bis er blutend einen schnellen Rückzug versucht, der ihm nur noch mehr Wunden einbringt! Dies ist ein typischer Ausdruck der „Mars-Kraft“ – in der Terminologie der Alten. Und wenn später im Herbst, oder leuchtend im ersten Schnee, die orangeroten Früchte weithin zu sehen sind, dann zeigt sich jener Mars, der nun imstande ist im Körper die Steine zu brechen und zu zerteilen, so wie er im Sommer die Haut durchstochen und zerrissen hat.

Mars und Venus sind zusammen im Rosenstrauch vereint – sofern man die Blüten als den wesentlichen venerischen Aspekt der Rose bezeichnen möchte. Doch selbst diese haben im Urbild die Röte, also die Farbe des Mars; und ein jeglicher Duft von feinem Öl ersteht aus den Bildekräften des feurigen, „sulfurischen“ Spektrums – ist also, abgesehen von seiner lieblichen Art, eine Äußerung des Feuerelements.

So betrachtet scheint also bald der Grund zu schwinden, auf dem man diese Pflanze als ausdrückliche „Venus“ haben wollte.

Saturn im Rosenstrauch zeigt an, daß hier ein starker Mars mit ein wenig – wenngleich besonderer – Venus „auf der Erde“ vereint sind. Zum Begriffsfeld Saturn gehört die Stoffwelt, das Zeitlich-Dauerhafte, Irdische. Er stellt die Grenze des lebendigen Kräftewebens durch Härte, Prägnanz und Festhalten dar. Dazu bleibt er stets mit seinem Ursprungselement dem Feuer verbunden, obgleich er dessen dynamische Hitze nicht annimmt, dafür aber dessen Trockenheit, Festigkeit und Dürre. Saturn bildet den ersten, „aus dem Feuer geborenen“ Grund jener Elementarkraft, welche wir als „Erdelement“ bezeichnen. Saturn „faßt die Dinge“, indem er für Alles die Zeit vorgibt. Er ist der Zeittakt, der jegliche Natur in den Krallen hält, nämlich solange bis „ihre Zeit gekommen ist“ und er sie „verschlingt“.

Das wirkt im Bilde wie ein dunkler Fluch – als welcher er oft auch mit gutem Grund angesprochen wird – jedoch setzt die Natur, um nicht für immer hier den lebendigen Fluß zu beenden, im Augenblick, im ersten Werden Saturns, eine antagonistische Kraft hinzu, welche die Alten als „das Lunare“ bezeichnen. Dieser „Mond“ ist die subtile, ursprüngliche, ätherische Feuchte, welche nun das Wesen des „Grauen“ (Saturns) bedingt – und den Aspekt des Erdelements wendet, vom eben „saturnischen“ ins „venerische Element“. Solchermaßen weben die Kräfte hintergründig dort hin, daß die dürre, feuergeborene Erde stets zur feuchten, fruchtbaren Erde werden kann.

Ein anderer Blickwinkel ist der, daß man dort von einem Ausdruck der Saturnkraft spricht, wo sich eben vielfältige Kräfte verknüpfen, um ein Teilchen mit relativer, stofflicher Prägnanz zu manifestieren. Dies betrifft aber nur ein Kräftewirken und nicht die stoffliche Manifestation (in letzter Konsequenz) an sich. „Saturn“ selbst kann sich nicht „manifestieren“, weswegen ihm auch die Vorstellung von „Zeit“ hinzugesetzt wird, jener Kraft, die nie stofflich, auch nicht feinstofflich, werden kann. Als Kronos / Zeit bewirkt und kontrolliert er zwar den Zeittakt der stofflichen Welt, hat aber selbst „keine Zeit“, und deshalb keinen manifestierbaren Gehalt. Er wird als „höchste und alldurchdringende Naturkraft“ bezeichnet, weil er keine eigenen Eigenarten und Qualitäten besitzt und weder das Kräfteweben noch die Stoffbildungsprozesse in irgendeiner differenzierenden Weise zu beeindrucken vermag. Er muß die Dinge und Angelegenheiten für jene gewisse Zeit in ihrem grob- oder feinstofflichen Ausdruck belassen, wie es deren „Idee“ entspricht und kann ausschließlich deren „Dauer“ kontrollieren. Deshalb nennt man Saturn auch die „kontrollierende Kraft“ im bildlichen Sinne jener Kraft, welche das Leben verkürzt und einzig und allein darauf wartet, es weg-zu-reduzieren. Darauf beziehen sich u.a. die asiatischen Traditionen, wenn sie den Begriff „Kal“ für Kronos / Saturn / Zeit setzen, als Inbegriff einer alles in sich fressenden schwarzen Leere. Daher stammt die Bezeichnung „Kali-Yuga“, als Zeitalter der Herrschaft der „kontrollierenden Kraft“ bzw. der „Dunkelheit“, jenes Zeitalter, welches sich gemäß dieser Überlieferungen jetzt gerade seinem Höhepunkt und gleichzeitigem Ende zuneigt.

Die Manifestation von „Ideen“ ist der Grund des Erdelements. Selbst der Planet Erde, als Ort im Kosmos, als Verknüpfung unzähliger Naturkräfte, hat seinen natürlichen Grund in der Idee, eben ein Ort für all die entsprechenden Idee-Manifestationen zu sein, welche hierher gehören. Deshalb nennen die Alten die Erde auch den „Ort der Menschen“, weil mit dem Menschen die höchste „Idee“ des Universums manifestiert ist.

Alle natürlichen Lebewesen, die Pflanzen, Tiere, Minerale, sowie der Planet Erde an sich, entsprechen vollkommen ihrer jeweiligen Idee, weil sie sonst ihre Manifestationsgrundlage verlieren und zu existieren aufhören würden. Nur der Mensch, als höchstes Wesen und kleines Abbild des Universums, hat die Möglichkeit seinen Ideen-Grund zu verlassen. Damit würde er das höchste Ziel der Idee der Erde verhindern und damit seine und ihre Daseinsberechtigung gleichzeitig löschen. Deshalb beginnt ein Mensch, welcher „aus seiner Idee geraten“ ist, die Erde zu zerstören. Im Gegenzug versucht die Erde in epochalen Ereignissen sich jener Menschkörper zu entledigen, die sie nicht als „Mensch“ – aus Sicht der Natur –, sondern als „aus der Idee geratene“ Körperwesen erkennt; schlichtweg, um eigenen Schaden zu vermeiden.

Also stellt das „Erdelement“ im Körper die Verbindung zur Daseinsberechtigung des Menschen auf der Erde dar, welche durch das Ätherelement, vermittels des differenzierenden feurigen Spektrums in die Manifestationsprozesse einfließt – ja diese eigentlich schon im Anfang initiiert. Die wesentlichsten Ausdrucksarten dieser Verbindung des „Erdelements“ im Körper zur Daseinsberechtigung (hier auch: „Idee“, „Auftrag“ etc.), sind der Zustand von Gewebe und Knochen, das „Geschmack-Haben“, sowie das Immunsystem. Zieht sich das Erdelement vom Menschen zurück, dann verliert er den „guten“ Geschmack, Gewebe und Ausdrucksform verlieren Schönheit und Harmonie und das Immunsystem wird immer schwächer. Das Fatale daran ist, daß all diese, sowie viele andere Symptome, kaum bemerkt werden, und zwar eben wegen der verlustigen Geschmackswahrnehmung. (Deshalb wird in der bekannten Darstellung der „Planetenspirale“ Saturn in die erste Position gesetzt, deren eine wesentliche Bedeutung der Geschmack – im weitesten Sinne – bzw. die „Wahrnehmung“ an sich, ist. Vgl.: Böhme, Gichtel, Dhatu-Lit. aus dem Ayurveda etc.).

In jeder stofflichen Manifestation verbindet sich also mit dem „saturnischen Impuls“ sofort eine „lunare Komponente“. Das Begriffsfeld „Mond“ bezieht sich im Körper auf die subtilsten Gewebe, als das Hirn-, Augen-, Herz- und Fortpflanzungsgewebe im Besonderen. Das, was die Alten mit dem Terminus „Mond“ benannten, ist die einzige direkt stoff- bzw. gewebebezogene Kraft unter den „Planetenkräften“. Sie kommt daher, daß am Beginne jeder „Entfaltung“, jener Pol der großen Naturkräfte herangezogen wird, welcher in den abendländischen Texten mit „chaotischem Wasser“, „Urmaterie“ u. dgl., sowie in den noch älteren indogermanischen Texten mit „Prakriti“ genannt wird. Dieser Pol wird durch die erste Differenzierung des Undifferenzierten (Avyakta), nämlich eben durch eine Art Berührung oder Erweckung vermittels des anderen Poles, als „Kraft, Dynamik“ an sich, aus Avyakta herausdifferenziert und tritt sofort mit der Grundqualität der „Schwere“ auf. Gleichwohl diese „Schwere“ zuerst körperlos ist, und dann, aus dem feinstofflichen Geschehen heraus, im Ätherelement noch eigentlich „Schwebe“ ist (vgl.: Stratosphärenwasserkugeln; Mond als Planet, Kolloidalität der subtilen Körperflüssigkeiten u. dgl.), bildet sie dennoch in der gesamten 5-elementaren Welt die Feuchtigkeit an sich. Damit ist sie einerseits ein Ursprung des Wasserelements, weshalb ja der „Mond“ in den hermetischen Texten oftmals mit „hohem Wasser“, mit „Urquell der Venus“ u. dgl. hingestellt wird. Andererseits liefert sie eben jene „Prä-Materie“, welche der „Saturnimpuls“ begierig annimmt, um die Manifestation der zeitgebundenen „Dinge“ zu vervollständigen.

Dieses alles gehört aber zu den einfachsten Grundlagen einer jeden authentischen Natur- und Heilkunde und ist deshalb ohnehin weitläufig bekannt, auch aus hunderten Texten, deren Studium zum Verständnis dieser heute sogenannt „traditionellen“ Künste nötig ist, klar ersichtlich, weswegen wir ruhig weiterfahren können in unserer Betrachtung des Rosenstrauchs. 

Dort haben wir also „den Saturn“ in den oben angezeigten Zeichen ausreichend erkannt, dann auch „die Venus“ in der Blüte ein wenig bemerkt und schließlich „den Mars“ sehr stark befunden. Und wir haben eingangs gefragt, warum denn die Rose ein „Gewächs der Venuskraft“ ist. Denn sie ist es trotzdem – nur aus einem anderen Grund. Es gibt eine Ebene des Betrachtens und Beschreibens, wo man sagt, daß Venus und Mars ein polares Paar unter den Kräften darstellen. Am einfachsten bezieht sich dies auf eine Vorstellung von „weiblich“ und „männlich“. Da aber weitläufig der Begriff „Venus“ mit „Harmonie“ gleichgesetzt wird, würde eben der Begriff „Harmonie“ schon ausschließlich „weiblich“ erscheinen, wobei jedermann klar ist, daß es so nicht zutreffen kann. Paracelsus schreibt: Ohne Venus gäbe es keine Künste. „Venus“ ist jene Art von Naturkraft – eigentlich „Planetenkraft“, welche Alles in Harmonie zueinander setzt. Deshalb gibt es auch hier keinen einzigen Flecken im gesamten Universum, wo diese Kraft nicht mit anwesend wäre. Es ist nichts, was nicht zu allem Anderen eine gewisse Harmonie hätte.

Daraus sehen wir, daß wir von zwei Arten „Venuskraft“ sprechen müssen. Eine, die immer dort polar hinzutritt, wo martiales Wirken den Saturnzustand nährt. Sie tritt insoferne hinzu, als daß diese „trockenen“ Kräfte das „Lunare“ in sich nehmen müssen und dadurch beide – sowohl das „Trockene“ als auch das „Lunare“ sich zu „Venerischem“ – zum prinzipiellen „Schleim“ – vermischt und verwandelt. Dabei senkt sich einerseits wieder das „lunare Wasser“ elementar in die Vermischung mit „Erde“ herab zum „venerischen Wasser“ (prinzipiell „flüssiger Schleim“ bzw. stoffliche Flüssigkeit“) und andererseits wird die trockene, starre „saturnische Erde“ zur feuchten, fruchtbaren „venerischen Erde“ (prinzipiell „fester Schleim“ bzw. insgesamt jede feste Substanz) – es findet also durch dieses Herabsinken der lunaren Planetenkraft (aufgrund ihrer Schwere-Qualität / skr.: tamas) eine Differenzierung sowohl des Wasser- wie auch des Erdelements statt.

Planetenkräfte differenzieren Elementarkräfte. Beides sind vollkommen verschiedene Arten von Naturkräften. Während sich zum Beispiel die Elementarkräfte sofort nach der „Störung“ des „Chaos“ (skr.: Avyakta) durch Einwirken eines „höheren Prinzips“ (skr.: Purusha) auszubilden beginnen und zur materiellen Grundlage der gesamten fein- und grobstofflichen Bereiche werden, dringen die Ideen / Quintessenzen der unendlichen Vielfalt an Ausdrucksformen Schritt für Schritt in diese, sich aus dem Chaos heraus-ordnenden Bereiche ein, indem sie sich mit dem aktiv-dynamischen Prinzip, dem Prinzip der „Kraft“ an sich (skr.: rajas; hier: hauptsächlich „Feuer- od. Sulfurisches Spektrum“) verbinden. Um diese Verbindung weiter begrifflich zu machen, wollen wir sie als nunmehr „subjektiven Pol“ des Webwerkes der gesamten mikro- und makrokosmischen Natur bezeichnen.

Gewissermaßen auf der anderen Seite beginnen sich die Elementarkräfte dort herauszubilden, wo die genannten Ideen / Quintessenzen keine Rolle spielen, sondern sich das obige Prinzip der „Kraft“ an sich mit der, dem ursprünglichen Chaos innewohnenden Qualität der Schwere oder „Trägheit“ (skr.: tamas) verbindet. Aus dieser Verbindung entsteht der zweite „Hauptfaden“ des großen Webwerks, der „objektive Pol“. Dieser besteht ausschließlich und auf jeder Ebene von Dichte in einer „prinzipiellen Fünfheit“, welche aus einer Art Aufspaltung der Polarität hervorgeht.

Während der immer weiter fortschreitenden Formierung und Verdichtung dieser „prä-elementaren Fünfheit“ wirken nun ständig die ideenschwangeren Kräfte des „subjektiven Stranges“ (Idee + Dynamik / Kraft / Aktivität / Feuer) darauf ein und ordnen und figieren schließlich die Elementarkräfte bis „hinab“ zu unseren stofflichen Partikeln, Atomen, Molekülen und unzähligen anderen Teilchen und Körpern.

Das, was als „Planetenkräfte“ bezeichnet wird, ist eine der wesentlichsten Erscheinungen des „subjektiven Stranges“, also eigentlich ein relativ klar beschreibbares Bündel von Wirkfäden im „Webwerk Natur“, welches nicht für sich, sondern „ideenbegleitend“ in die Manifestationsprozesse hineinwirkt.

Diese Dinge sind zwar hinlänglich aus den Grundlagenwerken oder aus der Grundschulung aller heil- und naturkundlichen Überlieferungen bekannt, und es mag dem wohlwollenden Leser wohl ein wenig müßig erscheinen, daß sie hier zum Überfluß ein wenig herangezogen werden, aber er mag nachsichtig sein ob des großen Nutzens zum Verständnis einer großartigen Pflanze, wie hier des Rosenstrauchs, daß daran kurz erinnert wird.

Es ist nämlich die „andere Venus“ vor allem in der Rose. Also nicht die, der zarten Blüte, sondern die eigentliche, vielleicht „hintergründig“ zu nennende Venus, welche in sich Mars und Venus mit einschließt. Die erste, „kleine“ Venus, welche „klein“ genannt werden soll, weil sie ein allerletzter Ausdruck, also in der Stoffwelt vermindert, ist, zeigt dann in der Blüte die Fünfheit in ihrer, sich entwickelnden, in die Formenwelt sich hineinschraubenden Form. Die zweite Venus aber, können wir als die „große“ bezeichnen, weil sie das unweigerliche Prinzip der Harmonie, welches nur in der Verbindung der Pole oder auch von Gegensätzen besteht, darstellt.

Wie immer also die äußeren Signaturen oder Zeichen verstanden, gelesen oder gedeutet werden – es geschieht dies vermittels der Herangehensweise und Wahrnehmung des Menschen. Die inneren Signaturen weichen davon, jeweils entsprechend und mehr oder weniger ab, weil sie direkt aus der Natur sind. Sie können vom Menschen primär nur aus dem Lichte der Natur und nicht aus dem Lichte seines Verstandes oder seiner Stoffbezogenheit erkannt werden, gleichwohl auch letztere ihn bei immer genauerer Betrachtung darauf hinführen. Das ist durch den „Zusammenhang“.

Die „kleineren“ oder „äußeren“ Signaturen des Rosenstrauches sind also jener „Saturn“ im Verholzen, Begrenzen und einigen anderen Aspekten. Das ist auch ein Hinweis auf das Erdelement. Dann ist hier die „Venus“ vor allem in den Blüten etc., aber auch in den jungen Blattrieben und einigen wenigen Aspekten mehr. Und schließlich ist da das Feuerelement, nämlich weniger in seiner Differenzierung als „Planetenkraft Sonne“, sondern fast ausschließlich als „Mars“, in vielen Aspekten.

Die Art der harmonischen Verbindung von Erde, Venus und Mars macht aber aus, daß die gesamte Pflanze – gewissermaßen hintergründig – auch „ideenhaft“ – aus der „Planetenkraft Venus“ gebildet ist.

Dies drückt sich in schier zahllosen Anwendungsbereichen deutlich aus. Die Rose macht gut, was durch übermäßiges martiales Wirken geschehen ist. Ein Rosenstrauch wird mit der Bitte um Verzeihung geschenkt, wird ans Krankenbett gestellt, und in die letzte Grube geworfen. Über tausend Wundrezepte aus alten Zeiten enthalten Rose als Zutat. Selbst schon ihr Duft lindert bis weit in die Vergangenheit zurück traumatische Eindrücke; sie wird von Einigen als „gen-regulative“ Pflanze bezeichnet, besonders dort, wo „martiale“ Schädigungen durch schädliche Strahlungen eingetreten sind. Überall dort, wo durch übermäßig martiale Eindrücke, durch ein böses Wort, durch Schlag oder Stich, Fall oder Strahl, etwas aus der lebendigen Harmonie gesetzt wurde, will die Ideenkraft der Rose lindern, ausgleichen und korrigieren.

Darüber hinaus erkennt man die tiefsten, eingewurzelten Signaturen der Venus nicht – wie die einfachen körperlichen Signaturen – in den Nieren und allem was wesentlich dazugehört (wie Blase, Haarwuchs, Gehör u.a.), sondern in den Knochen selbst. Der Knochen ist nur insoferne „saturnisch“, als daß er ein starker Ausdruck von Festigkeit, Reduktion und Manifestation ist. Seine Form aber ist „eine vollkommene Venus, dauerhaft in die Zeit figiert“.

P.H.